Stell dir vor, vor dir liegt dieser graue Klumpen Ton… 

Ein erdig-lehmiger Geruch steigt dir in die Nase. Du berührst ihn mit deinen Fingern. Er fühlt sich kühl an und feucht. Du greifst greifst ein kleineres Stück von diesem grossen Klumpen heraus, legst es auf deinen Arbeitsplatz. Nun fängst du an, es zu kneten, und was anfangs etwas mühsam erschien, wird plötzlich einfacher. Du gräbst deine Finger hinein und lässt es fliessen. Du fängst an, zwei Höhlen hinein zu graben, für die Augen, formst einen Knubbel dazwischen, für die Nase, waagrecht dazu gestaltest du einen Mund. Es muss nicht perfekt sein, im Gegenteil. Du greifst dir vom ersten,  grossen Klumpen Ton ein weiteres kleineres weg. Damit formst du die Pupillen, die Augenlider, eine Frisur. Deine Finger, deine Hände geniessen diesen Prozess, dieses hineingreifen in diese faucht-kühle Masse, das geschmeidige Hineinfahren in dieses Werkstück, das Kreieren – ohne zu denken – einfach machen… Neues Material auflegen, anderes wegziehen, bei jedem Handgriff verändert sich das Aussehen deiner Figur.

Ton ist formbar, spannend, sinnlich.

Wie du vielleicht weisst, ich bin am Umtstrukturieren. Ich werde ab Oktober 2024 mein Atelier vergrössern und gemeinsam mit anderen Künstlern neue Workshops anbieten.

Ich freue mich riesig. Am Wochenende vom 14./15. Dezember habe ich die Künstlerin Beatrix Motsch als Gastdozentin in meinem Atelier. Beatrix betreibt ein eigenes Atlier in Mellingen „Shape & Color“, wo sie unter anderem Skulpturen aus Ton herstellt, welche sie manchmal auch in Bronze giessen lässt.

An diesem gemeinsamen Wochenende in meinem Atelier führt sie uns in ihre spannende Welt: Wir modellieren mit Ton. Aus einem einfachen Klumpen dieses lehmigen Matrials werden unter unseren Händen faszinierende Werke enststehen. Am ersten Tag formen wir Gesichter und wir werden durch sie unterschiedliche Gefühle zum Ausdruck bringen. Sie können traurig, fröhlich, gelassen, oder wütend sein.

Am zweiten Tag beschäftigen wir uns mit dem menschlichen Körper. Dazu kommt, und auch das ist neu in meinem Atelier, erstmals ein Aktmodell. Wir kreieren dabei kurze Tonskizzen auf einer vorbereiteten Tonplatte – bis aus unserer Grundplatte eine ganze Figurengruppe herauswächst.

Am Ende des Workshops wird Beatrix unsere Werke (wenn gewünscht) in ihr Atelier nehmen, die Figuren eine Weile austrocknen lassen und danach brennen.

Am Abend des 16. Januar schliesslich haben wir die Gelegenheit, unseren Werken noch das gewisse Etwas zu verpassen. Wir verleihen ihnen eine Patina. Beatrix wird Dir verschiedene Varianten zur Verstärkung der Tiefenwirkung zeigen. Fast alles ist möglich.